Ich richte mich ganz einfach nach folgenden Faktoren:
- Der Messerstahl
- Die Klingengeometrie
- Die Verarbeitung
- Die Haptik
- Der Einsatzzweck
- Der Nutzer
Wenn ich diese Kriterien Punkt für Punkt unabhängig von der Reihenfolge abarbeite, setzte ich mich in der Lage eine bestmögliche Auswahl zu treffen.
Das Ganze möchte ich gerne mit einem Beispiel aus meinem Alltag erklären:
Ein Herr sucht ein Küchenmesser hauptsächlich zum Gemüse schneiden, aber auch gerne Fleisch.
Zunächst ist die mögliche Auswahl sehr groß und die einzige Information welche wir haben ist der Einsatzzweck, also fangen wir damit an:
Der Eisatzzweck
Aber desto feiner die Schneide und auch die Klingengeometrie, desto empfindlicher ist es auch, was uns zum nächsten Kriterium führt.
Der Nutzer
Hier stellt sich einfach die Frage ob und wie der Nutzer mit diesem Messer umgeht, ob verschiedene Nutzer das Messer verwenden werden und wie erfahren diese sind. Stell dir vor ein Führerschein-Frischling bekommt als erstes Auto ein Ferrari geschenkt, die Wahrscheinlichkeit das das gut geht dürfte nicht sehr groß sein.
In unserem Fall handelt es sich um einen erfahrenen Hobbykoch der sich was Neues gönnen möchte.
Der Messerstahl
Hier können wir getrost auf einen feinlegierten Stahl greifen das eine feine Schneide ermöglicht, wie z.B. einen hochwertigen Kohlenstoffstahl (nicht Rostfrei) eine klassisch geschmiedete Legierung oder ein Pulvermetallurgischer Stahl mit feiner Struktur.
Um die Vorteile dieses Materials auch ausschöpfen zu können bietet sich eine entsprechende Klingengeometrie an.
Die Klingengeometrie
Ein hochwertiger feinlegierter Stahl verlangt nach einer Klinge was sich vorne zur Schneide entsprechend ausdünnt, der Rücken muss dennoch eine gewisse Stärke aufweisen um eine gute Stabilität zu bieten. Das bedeutet eine feine und besonders scharf geschliffene Schneide welche sich auch mit wenig Aufwand wieder schärfen lässt, da entsprechend wenig Material abgetragen werden muss.
Entscheidend ist hierbei besonders die Verarbeitungsqualität.
Die Verarbeitung
Natürlich kann bei der Verarbeitung vieles schief gehen und es ist auch nicht möglich Verarbeitungsfehler welche z.B. beim Schmieden oder bei der Wärmebehandlung gemacht worden sind zu erkennen. Aber man kann sehr wohl erkennen wie akkurat gearbeitet wurde in dem man z.B. folgendes überprüft:
- Ist der Schliff/Abzug sauber?
- Ist der Rücken scharfkantig oder sauber entgratet?
- Ist der Übergang zum Griff sauber und Fugenlos?
- Was macht das Messer insgesamt für einen Eindruck?
Eins ist klar, ist die sichtbare Verarbeitung nicht akkurat und sauber, lässt das darauf schließen, dass bei der Herstellung insgesamt nicht sauber gearbeitet wurde.
Die Haptik
Insgesamt ist die Haptik neben der Optik entscheidend dafür ob man das Werkzeug gut und gerne verwendet.
Wer hier am Ende eine bestimmte Messerempfehlung eines bestimmten Herstellers mit einem bestimmten Stahl und Griff erwartet hat, den muss ich enttäuschen. Die Wahl des richtigen Messers ist so individuell wie wir selbst.
Zum Schluss noch eine Bemerkung:
Der Preis sollte nicht unbedingt eine nennenswerte Rolle spielen, ein gutes Messer in der hier genannten Größe bekommt man schon für weniger als 100,- Euro, bedenkt man die Lebensdauer und die tägliche Freunde beim schneiden ist das viel zu günstig!
Hochwertige Messer sind meine große Leidenschaft, diese gehe ich nun seit über 20 Jahren sowohl Privat als auch Beruflich nach.
Durch meine Kontakte zu Messerschmieden und Messermachern, diverse Messerbaukurse, der regelmäßige Besuch von Custom-Messerausstellungen und Fachmessen, eine Reise zu den Messerschmieden in Sakai (Japan) und einigen bekannten Produzenten in Solingen konnte ich mir im laufe der Zeit ein großes Wissen aneignen.
Jetzt biete ich sowohl Online als auch Stationär eine kompetente Anlaufstelle für Freunde feiner Messer, Kochwerkzeug und ausgesuchte Geschenkideen.
Ich bin Claudio De Rosa und freue mich auf Dich!